Presse

„Moderne Menschen“ – „Von heute auf morgen“
(Arnold‑Schönberg‑Trilogie)

… doch vor allem lebt diese außergewöhnlich gelungene Interpretation von der stimmlich ebenso wie darstellerisch brillanten Hendrikje Wangemann als Die Frau und von Wolfgang Newerla als Der Mann.
Wangemann erfasst die Dramatik der Rolle zwischen der halb gespielten, halb ernst gemeinten Sehnsucht nach dem Abenteuer mit dem modernen, einfältig-hohlen und nur auf sich bezogenen Opernsänger (Tenor) und dem drögen kleinbürgerlichen Ehealltag, der sie zu zermürben droht, mit außerordentlicher szenischer Präsenz und stimmlicher Authentizität. Die schwierige Partie interpretiert sie mit staunenswerter Überzeugungskraft …

Leipzig Almanach, 2008, Sebastian Schmideler

„Pierrot Lunaire“
(Arnold Schönberg)/ Ballettpremiere

Hier beim „Pierrot Lunaire“ wird auch die Musik dem hohen Anspruch gerecht.
Hendrikje Wangemann trifft genau jenen rätselhaft-zauberischen Ton zwischen Sprache und Gesang, den Schönberg ersann …

LVZ, 2006 Peter Korfmacher

„Die menschliche Stimme“
(Francis Poulenc)

… wie süchtig lauscht die betrogene Geliebte der unhörbaren Stimme aus der Telefonmuschel, in ihren weichen und doch festen Sopran alles von wehmütiger Erinnerung, höchster Erregung, Bitten und Zusammenbruch legend.
… Hendrikje Wangemann versteckt die Verzweiflung so eindringlich, dass sie sichtbar und lebensbedrohlich wird. Zwischen psychodramatitscher Intensität und lyrischer Ruhe liegt das faszinierende Timbre ihrer Stimme, die alle denkbaren Emotionen durchläuft: schmeichelnd und verständnisvoll, anklägerisch vorwurfsvoll, gespielt kühl, zärtlich und liebevoll, bettelnd und verzweifelt …

Leipzig Almanach 2004, Johanna Gross

… Dem Titel entsprechend wird in Poulencs lyrischer Tragödie auf eine äußere Handlung nahezu verzichtet und die innere Entwicklung der Verlassenen vor allem über ihre menschliche Stimme zum Ausdruck gebracht. Folglich lebt diese Monooper von der Frau, in deren Rolle sich Hendrikje Wangemann als Idealbesetzung in darstellerischer und stimmlicher Hinsicht erweist. Zu Beginn bewegt sie sich ähnlich Rilkes Panther ziellos in dem nach hinten durch Gitterstäbe begrenzten, halbrunden Bühnenraum und zeigt aus dieser Anfangssituation im Verlauf der gut vierzigminütigen Kammeroper einen beständigen Wandel der Emotionen, der durch eine stimmige Lichtregie unterstützt wird: Aufblühend, wenn das Telefon läutet, im grünen Ohrensessel Geborgenheit suchend, die der einstige Geliebte ihr im Gespräch verweigert, eine elegische Haltung einnehmend, während sie an das verlorene Glück zurückdenkt. Hendrikje Wangemann gestaltet bis ins kleinste Detail glaubwürdig und mit immensem Körperbewusstsein die gebrochene Frau, die sich in den letzten fünf Jahren nur über die Beziehung zu ihrem Geliebten definiert hat und nun die Schuld für das Scheitern der Beziehung in ihrem eigenen Alterungsprozess sucht. Erstaunlich ist hierbei, wie sie die größte psychische Verletztheit parallel zu einem Kraft und Stärke suggerierenden stimmlichen Ausdruck am Telefon verkörpert.

Ingo Rekatzky, Theater der Zeit, 2004

„Nachtwache“
(Jörg Herchet) – UA

… Personenbeziehungen realistisch hautnah ausspielen zu lassen, war Berghaus‘ Regiesprache noch nie, und auch diesmal inszenierte sie ein tänzerisch-pantomimisch stilisiertes Bewegungstheater. Annette Markert als Rosalie und Hendrikje Wangemann als Anila sind ihr dabei hervorragende Protagonistinnen. Den beiden Frauen gelang die überzeugendste, weil trotz aller Stilisierung noch persönlich erwärmte Darstellung. Ihre schönen Stimmen sind die reinste Freude …

Sendung Rias Berlin/ Classik-Talk Irene Tüngler, 1993

„Così fan tutte“
(Wolfgang Amadeus Mozart)

… Die Akteure begeistern durchweg, musikalisch wie darstellerisch. Gerade Despina (Hendrikje Wangemann), die gute Seele im bösen Spiel: Als Inkarnation der Koketterie hält sie mit weiblicher List die Fäden in der Hand, freut sich mit discotänzerischen Gesten des Frohlockens und gestaltet das Finale gar als eigene Revue…..
Szenenapplaus und berechtigte Bravos für ein funkensprühendes Feuerwerk schöner Stimmen und geistreicher Einfälle am Ende des Jahres.

LVZ, Marcus Erb-Szymanski 1999

„Don Giovanni“
(Wolfgang Amadeus Mozart)

… Möwes gibt keinen unwiderstehlichen Verführer, sondern einen notgeilen Bock, den die Libido zum Außenseiter macht.
So ist es nur schlüssig, dass er keinen Treffer landet, auch wenn Zerlina [Hendrikje Wangemann] – stimmlicher und darstellerischer Glanzpunkt – sich gern auf ein Techtelmechtel mit dem hohen Herren einließe.

LVZ, Peter Korfmacher, 1994

… in dem international zusammengesetzten Sängerensemble gibt es nicht einen einzigen schwachen Punkt!
… die fabelhafte Donna Anna von Adina Nitescu — oder eine verführerisch kesse, gesanglich nur so funkelnde Zerlina von Hendrikje Wangemann …

Neue Zeit, Eckard Schwinger, 1994

„La Bohéme“
(Giacomo Puccini)

… Also den Sängern kann man ein uneingeschränktes Lob aussprechen. Udo Zimmermann hat wirklich einen ganz ausgeprägten Instinkt für gute Stimmen … Er hat für diese Bohéme ganz junge fabelhafte Sänger mit kräftigen, unverbrauchten schönen Stimmen engagiert … ganz vorzüglich ist die Musetta der Hendrikje Wangemann. Sie bleibt der Rolle an Impulsivität und Erotik nichts schuldig.

Dieter David Scholz, Frühkritik SFB 1991

… Hendrikje Wangemann verleiht ihrer Musetta nicht nur flatterhafte, sondern gibt ihrem Spiel auch sehr menschliche, teils tragische Züge …

Rolf Richter, LVZ 1991

… der Jubel hat Premierenformat, schließt alle Beteiligten, die erotische Musetta Hendrikje Wangemanns, die Bohéme-WG Nikolay Borchev, Nicolas Teste, Roberto Tagliavini mit ein.

LVZ, Peter Korfmacher Wiederaufnahme 2006